Österlen in Schonen entdecken

Österlen ist eine nicht genau begrenzte Hügel und Waldlandschaft im östlichen Schonen (Skåne), die im Osten von der Ostsee begrenzt wird. Als den größten Ort in Österlen betrachtet man Simrishamn mit seinen rund 6500 Einwohnern und als die größte Sehenswürdigkeit betrachtet man die von zahlreichen Legenden umsponnenen Ales Stenar, die oft mit dem irischen Stonehenge verglichen werden und deren wirkliche Bedeutung uns wohl für immer verschlossen bleiben.
 
Österlen mit seinen Naturschönheiten, Ansiedlungen und historischen Sehenswürdigkeiten kann mit jedem Verkehrsmittel erkundet werden, denn alle bedeutenden Orte und Wanderwege sind auch mit dem Auto anzufahren, ein Radfahrer gerät an keine unüberwindbare Steigungen und selbst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kann man jedes Ziel erreichen, auch wenn man an der Küste mehr Fischerdörfer als Städte findet und das Innenland relativ gering besiedelt ist.

Die Südküste in Österlen
Foto: Herbert Kårlin

Auch wenn Ystad im Grunde nicht zu Österlen gehört, so kann man die Entdeckung dieser Naturlandschaft von dort aus beginnen, unabhängig davon, ob man entlang der Küstenstraße erst die Ales Stenar besucht, dann das Glimmingehus besichtigt, Simrishamn einen Besuch abstattet, das Naturschutzgebiet Stenshuvud entdeckt um letztendlich in Kivik die schwedische Hauptstadt der Äpfel zu finden, oder ob man mehr ins Binnenland kommt um einen Blick in die Ravlunda Kirche zu werfen und in Tomelilla mit dem Hasse und Tage Museum ein Stück schwedische Kulturgeschichte zu erleben.
 
Wer die Chance hat Österlen außerhalb der Hochsaison zu besuchen, sollte zu dieser Möglichkeit greifen, denn die Natur und die Bauwerke haben auch vor Mittsommer und im September noch ihren Charme, aber man gerät nicht in endlose Autoschlangen, trifft auf keine überfüllten Strände und kann die Orte in ihrer Ursprünglichkeit entdecken. Wie sehr viele touristischen Gebiete Schwedens, so vervielfacht sich die Bevölkerung in Österlen nur sechs Wochen im Jahr.
 
Österlen ist keine Gegend für jemanden, der nur in luxuriösen Hotels verkehren will und nach Restaurants mit Michelin-Sternen sucht, sondern ein Gebiet in dem man noch sehr viele kleinere Unterkünfte findet, Camping groß geschrieben ist und gemütliche Restaurants Spezialitäten aus Schonen (Skåne) anbieten, eine Gegend, in der man Kultur mit Entspannung und kulinarischen Erlebnissen verbinden kann, denn man darf nicht vergessen dass Österlen nicht nur ein Magnet für den Sommertourismus ist, sondern in erster Linie die Kornkammer Schwedens, wo die Landwirtschaft immer noch die größte Rolle spielt.
 
Wer bei Schweden an die rot gemalten Häuschen denkt, muss in Österlen etwas umdenken und sollte daran denken dass diese Gegend bis 1658 rein dänisch war und auch heute noch näher an Dänemark liegt als am Wildmark im hohen Norden Schwedens. Auch in Deutschland wird niemand in den Bayerischen Alpen die gleiche Landschaft und Bauweise suchen als in der Lüneburger Heide.