Uppsala, die schwedische Stadt der Wissenschaft

Das heutige Uppsala lag bis zum Ende des 13. Jahrhundert im heutigen Gamla Uppsala, die heutige Stadt Uppsala trug damals den Namen östra Aros und war noch eine wichtige Hafenstadt, was sich mit der Landhebung jedoch mehr und mehr änderte. Als gegen 1280 der Bischofssitz von Uppsala nach östra Aros verlegt wurde, so folgte auch der Name der Stadt mit, der um diese Zeit auch außerhalb Schwedens bereits ein Begriff war.
 
Während bis Ende des 13. Jahrhunderts Gamla Uppsala das kirchliche Zentrum Schwedens war, galt Uppsala unter seinem früheren Namen als Handelszentrum und war ein wichtiger Umschlagplatz für Pelzwaren. Erst als der Bischofssitz in das heutige Uppsala verlegt wurde, begann der Handel zurückzugehen und Religion, sowie Wissenschaft, hielten ihren Einzug. In diesem Zusammenhang muss man auch bedenken, dass Uppsala seit 1164 das religiöse Zentrum Schwedens ist und auch der Erzbischof der Svenska Kyrkan noch heute dort seinen Sitz hat.

Die Kathedrale in Uppsala
Foto: Herbert Kårlin

Aus diesem Grund nahm Uppsala sehr schnell eine wichtige Rolle in Schweden ein, was sich auch darin zeigte, dass dort seit Beginn des 13. Jahrhunderts Münzen geprägt wurden, 1302 das Stadtsiegel entstand und auch erstmals die Dreifaltigkeitskirche schriftlich erwähnt wurde. Da die Kirche in jener Epoche auch über Bildung und Wissenschaft entschied, war es geradezu eine logische Folge dass kurz nachdem die Kathedrale im Jahre 1435 eingeweiht worden war, auch die Universität gegründet wurde, die damit die älteste Universität Schwedens ist.
 
Dennoch hat Uppsala nur sehr wenig von seinem mittelalterlichen Charakter beibehalten, wenn man vom Straßennetz absieht, und selbst die Mehrheit der neoklassischen Bauten aus dem 19. Jahrhundert wurden in den 60er und 70er Jahren abgerissen um modernistischen Bauten Platz zu machen. Lediglich einige kleinere Häuser, die bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts gebaut worden waren, blieben von dieser Entwicklung verschont und machen heute den Charme der Stadt aus.
 
Uppsala wird immer noch von der Silhouette der Kathedrale und dem Schloss auf seiner Anhöhe dominiert, während die Universität mit seinen knapp 30.000 Studenten lediglich eine wissenschaftliche Rolle spielt und mehr Nobelpreisträger hervorbrachte, und als Professoren anzog, als jede andere Universität des Landes. Dass sich Uppsala zwischen 1860 und 1960 auch in ein industrielles Zentrum verwandeln wollte, bleibt heute unbemerkt, denn alle bedeutenden Unternehmen jener Zeit haben mittlerweile die Stadt des Wissens und der Religion wieder verlassen.
 
Bei einem Besuch Uppsalas ist geradezu eine Pflicht die Domkyrkan (Kathedrale), das Schloss, den Botanischen Garten, den Garten Linnés und die Grabhügel im Gamla Uppsala zu besuchen, aber auch einen Bummel am Fluss Fyrisån zu machen.
 
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