Bergslagen, eine Reise in die Vergangenheit
Bergslagen ist ein nicht klar begrenzten Gebiet im zentralen Schweden, das seinen Namen bereits im 15. Jahrhundert erhielt, um eine Gegend zu bezeichnen in der ein eigenes Gesetz (schwedisch: lag), für die Gesamtheit der Bergwerke galt, die hier entstanden waren und lange Zeit den Reichtum Schwedens ausmachten. Eine Rundreise in Bergslagen ist daher auch ein Ausflug in die Vergangenheit Schwedens, denn die Orte, die Landschaft und selbst die Gewässer hängen mit dem früheren Bergbau zusammen, der heute in Bergslagen nur noch an sehr wenigen Stellen von Bedeutung ist.
Heute sind die meisten der Bergwerke nur noch von touristischem Interesse, wobei ein Teil von ihnen im sogenannten Ekomuseum Bergslagen, das 61 verschiedene Sehenswürdigkeiten verbindet und einen wichtigen Teil der Industriegeschichte Schwedens erzählt. Sämtliche der im Ekomuseum vereinten Sehenswürdigkeiten sind mit dem Bergbau verknüpft und ein Besuch der verschiedensten Orte lässt kaum noch Fragen zur Gewinnung und Verarbeitung von Eisenerz offen. Allerdings wird Eisenerz bereits seit 1989 in ganz Bergslagen nicht mehr abgebaut, im Gegensatz zu einigen anderen wertvolleren Mineralen.
Eine Rundreise in Bergslagen kann daher selbstverständlich die Industriegeschichte der Region beleuchten, was natürlich nicht bedeutet dass man nur Gestein, Industriegebäude und Ausstellungen findet, die mit dem Bergbau Schwedens zu tun hat, denn Orte wie Nora, Ludvika, Fagersta und viele andere haben weitaus mehr zu bieten als die Geschichte des Bergbaus. Allein in Nora, der Holzstadt Schwedens, kann man sich einige Stunden aufhalten ohne dass auch nur ein Gedanke an Eisenerz aufkommt und auch das Freilichtmuseum in Fagersta lässt den Bergbau vergessen.
Wer sich weniger für Bergbau und Eisenerz interessiert, findet in Bergslagen eine Vielzahl an interessanten Wanderwegen, die zwischen einigen wenigen Stunden und 17 Tagen in Anspruch nehmen können. Während der Wanderweg Bergslagsleden eine gewisse Ausdauer erfordert, ist der Lasse Maja Leden, die Geburtsgegend des bekanntesten Gauners Schwedens, mit seinen 12 Kilometern von allen zu meistern. Aber es gibt auch noch den Postleden entlang den alten Wegen, die Briefträger in Bergslagen nahmen und den Silverleden (Silberpfad), der als Rundwanderweg von etwa 60 Kilometer an mehreren Silberbergwerken vorbeiführt.
Da der Transport von Rohmaterial und bearbeitetem Eisen früher über den Wasserweg erfolgte, gibt es auch für alle, die Kajaks oder Kanus lieben, eine interessante Möglichkeit Bergslagen vom Wasser aus entdecken zu können. Diese Entdeckung sollte man allerdings, aus Sicherheitsgründen, nicht allein unternehmen, da es sich in Bergslagen teilweise um eine relativ wilde und unberührte Natur handelt in der man sich nicht überall auf ein Handy verlassen sollte. Wer die ruhigeren Gewässer bevorzugt, wird in Bergslagen allerdings auch von den Seen begeistert sein an denen man, wie auch den etwas wilderen Gewässern, auch immer wieder Angler entdecken wird, die stolz auf ihren Fang sein können.