Schwedische Städte, die man sehen sollte
Jede Stadt Schwedens hat einen eigenen Charakter und eine eigene Geschichte. Viele der Städte haben auch eigene Traditionen, alle eine typische Volkstracht und selbst die bekanntesten Feste wie Mittsommer oder Weihnachten unterscheiden sich in vielen Punkten. Sicher ähneln sich auch in Schweden die Städte in ihrer Struktur und auch hinsichtlich ihrer Architektur immer mehr, was teilweise zum Verlust einer nationalen Identität führt, zum Positiven und zum Negativen, aber noch spürt man die Unterschiede zwischen den einzelnen Städten Schwedens sehr deutlich, vor allem wenn man die ältesten Teile dieser Städte besucht.
Auch heute gibt es nur eine Gamla Stan, nämlich jene in Stockholm, das teilweise noch erhaltene Kanalsystem in Göteborg ist einmalig, ausschließlich Umeå wird mit hunderten von Birken verbunden, und es gibt auch nur ein Nora mit seinen Holzhäusern. Selbst die Lage der Städte und die Gründungszeit gibt oft Aufschlüsse, die dem Besucher, mit einer kurzen Information, geradezu ein Licht aufgehen lassen, denn dass Gustav II. Adolf sowohl Umeå, Göteborg und Sala gründete, hat geradezu eine logische Erklärung, die man beim Durchstreifen des Reiseführers Schweden entdeckt.

Mehrere Städte Schwedens sind relativ jung und es gibt keine, die das Alter von Rom erreichen könnte, aber dies bedeutet nicht, dass schwedische Städte deshalb weniger Interessant sind. Die Ursache der neuen Städte liegt nicht nur daran, dass eine städtische Entwicklung in Schweden erst ab dem Mittelalter einsetzte, sondern erklärt sich auch durch die zahlreichen Brände, da die alten Städte überwiegend aus Holzhäuser bestanden - und viele Städte mussten während der letzten 1200 Jahre auch verlegt werden, da sich, auf Grund der Landhebung, die Geografie Schwedens immer noch verändert. Noch heute wächst die Hohe Küste jedes Jahr um nahezu einen weiteren Zentimeter.
Einige der schwedischen Städte im Inland lagen vor 1000 Jahren noch am Wasser und verfügten über einen Hafen, anderen, wie Stockholm oder Göteborg, lagen noch großteils unter Wasser oder bestanden aus reinem Sumpfgebiet. Lappland galt vor 1000 Jahren noch als unbekanntes Gebiet für das sich kein schwedischer König interessierte, zumal es in Bergslagen genügend Eisenerz gab und damals niemand auf die Idee gekommen wäre im Hohen Norden danach zu suchen.

Auch der Begriff Stadt, der in Schweden offiziell durch Gemeinde ersetzt wurde, kann nicht mit dem deutschen Begriff Stadt verglichen werden, denn Malmö, die drittgrößte Stadt Schwedens, verfügt, ohne Randgebiete, nicht einmal über 300.000 Einwohner und die Mehrheit der Städte verfügen gerade einmal über 5000 bis 10.000 Einwohner, haben also die Struktur und die Bedeutung einer Stadt, sind jedoch kaum größer als manche deutsche Dörfer. Was jedoch alle schwedischen Städte gemeinsam haben, das sind die administrativen Gebäude und die städtische Verwaltung.