Campingurlaub in Schweden
Offiziell liegt der Campingurlaub bei deutschen Besuchern an zweiter Stelle, auch wenn diese Angabe statistisch gesehen in Zweifel gezogen werden muss, da hierbei weder das wilde Zelten, also die übernachtung im Wohnwagen oder Wohnmobil am Straßenrand eingerechnet ist, noch das Zelten in freier Natur gemäß des Jedermannsrätts. Bekannt ist daher lediglich wie viele Deutsche pro Jahr einen offiziellen Campingplatz besuchen um dort zu schlafen.
Das Campen bietet die Chance möglichst viel von Schweden zu sehen, da man während eines Urlaubs auch mehrere Zeltplätze nacheinander besuchen kann um ein Maximum von Schweden zu sehen. Der Nachteil ist lediglich, dass die schwedischen Campingplätze, bis auf wenige Ausnahmen, nicht ganzjährig geöffnet sind und bisweilen nur wenige Monate im Jahr besucht werden können. Zum anderen ist es sinnvoll sich rechtzeitig anzumelden, da für Schweden das Campen an erster Stelle des Urlaubsaufenthalts liegt und daher zahlreiche Anlagen sehr frühzeitig ausgebucht sind.
Für die Mehrheit der schwedischen Campingplätze benötigt man die Karte Camping Key Europe, die sowohl online als auch bei der Ankunft an einem der angeschlossenen Campingplätze erworben werden kann. Die Ausgabe für diese Karte lohnt sich in jedem Fall, da man damit nicht nur eine Campingversicherung zusätzlich erhält, sondern auch, weil man mit der Camping Key Europe an sehr vielen Einrichtungen Vergünstigungen erhält, der Preis bereits durch die gesparte Eintritte wieder hereinkommt.
Das sogenannte Jedermannsrecht gilt nicht für Autos, Wohnmobile und Wohnwagen, wobei das Campen zudem landesweit gesetzlich geregelt ist. Dies bedeutet, dass es, außer an entsprechend markierten Stellen, gesetzlich verboten ist im Wohnwagen oder Wohnmobil zu schlafen, denn das Aufenthaltsrecht am Straßenrand oder auf Parkplätzen gilt nur jeweils 24 Stunden ausschließlich für das Parken (ohne Bewohner). Für die Polizei ist das Schlafen in seinem Gefährt, auch am Tage, illegales Campen, was zu erheblichen Geldstrafen führen kann, die vor Ort bezahlt werden müssen.
Einige wenige Städte haben einige Stellen vorgesehen an denen man auch eine Nacht oder länger mit seinem Wohnmobil oder Wohnwagen campen, also in ihnen schlafen darf. Allerdings sind diese Stellen sehr deutlich als solche gekennzeichnet und für das normale Parken meist verboten. Auch wenn man die entsprechenden Stellen kennt, so sollte man sich jedoch nicht auf sie verlassen, denn oft sind sie bereits ab der Mittagszeit überfüllt, vor allem im Sommer. Die Adresse des nächstmöglichen Campingplatzes sollte daher immer bereit liegen.
Die Preise der Campingplätze hängen vom Comfort ab und liegen bisweilen auf dem gleichen Niveau wie ein billigeres oder mittleres Hotel. Camping ist daher in Schweden mehr die Entscheidung "im Freien" und bei Gleichgesinnten zu sein und keine Geldfrage. Hinzu kommt, dass sehr viele Campingplätze auch Badestrände haben oder in anderer Weise Angebote, die man bei anderen Übernachtungsmöglichkeiten nicht findet.