Unterwegs in Schweden

Wenn man von seinem Aufenthalt in Schweden wirklich in vollen Zügen profitieren will, so muss man im Laufe seines Aufenthalts sein Fortbewegungsmittel mehrmals wechseln, es sei denn, man kommt per Flug in Stockholm, Göteborg oder Malmö zu einer Städtetour an, denn nur in diesem Fall kommt man zu Fuß und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurecht. In allen anderen Fällen hat jedes Verkehrsmittel seine Vor- und seine Nachteile. Sehr viele historische Plätze liegen nicht gerade an einer Straße oder gar an einem Parkplatz und die Wege am Strand sind in fast ganz Schweden Fußgängern, in manchen Fällen auch Radfahrern, zugänglich.
 
Noch bevor man daher in Schweden ankommt, sollte man sich überlegen was man sehen will, wo man übernachten will und zu welchen persönlichen Leistungen man in der Lage ist. Ein GPS ist vielleicht interessant um einen Ort anzufahren oder eine gewisse Stelle zu finden, aber es sagt von der Entfernung aus nicht immer ob man diese Stelle zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto anfahren kann und vor Ort kann man ohne gute Vorbereitung bisweilen eine unangenehme überraschung erleben, da Wege als Privatwege ausgezeichnet sind, andere abgesperrt sind oder ein großer Parkplatz in der Nähe eines Schlosses tageweise bezahlt werden muss.

Hauptbahnhof in Stockholm
Foto: Herbert Kårlin

Zu können und das zu sehen wovon man vielleicht seit Jahren träumte. Natürlich kann man auf diese intensive Planung verzichten wenn man eine organisierte Busreise oder ein Kreuzfahrt bucht, aber man sollte sich in diesem Fall im Klaren darüber sein, dass man Schweden, oder auch nur eine Stadt, nicht entdecken wird, sondern ein wenig an Schweden schnüffeln darf, in aller Sicherheit und mit jedem denkbaren Abstand, denn eine Stadt sieht man nicht innerhalb von zwei Stunden vom Busfenster aus und ein Land, das größer ist als Deutschland kann man auch nicht in zehn Tagen mit dem Bus entdecken, nicht einmal die Highlights.
 
Auch wenn jeder Besucher etwas anderes in Schweden sucht, so muss man sich nicht nur ständig fortbewegen, denn die schwedische Küche findet man in einem Restaurant, ein typisches Gebäck in einem CafĂ© und das Gefühl eines Ortes kommt auch wenn man in einer Parkanlage oder einige Minuten am Fluss- oder Meeresufer sitzt, selbst wenn vielleicht erst ein Besuch des Schlosses, der Kirche oder eines Museum den kulturellen Drang stillen kann. Leider machen viele Besucher Schwedens den Fehler sich gar nicht, oder nur sehr oberflächlich, über seine Ziele zu informieren, da sie vergessen, dass ein Buch über Schweden, mag es noch so gut und farbenprächtig sein, auf 400 Seiten nicht einmal die 290 Gemeinden Schwedens beschreiben kann, noch viel weniger all die Sehenswürdigkeiten am Rande der Straße, die interessanten Ausflugsstellen oder gar die sehr vielfältige Natur des Landes.