Sundsvall, die einzige Stadt der Landschaft Medelpad

Sundsvall, bekannt als die Steinstadt Schwedens, ist die einzige Stadt der Landschaft Medelpad und entstand, unter Gustav II. Adolf, im Jahre 1621 auf einer Weidefläche, da keine der bereits existierenden Ansiedlungen der Umgebung den Ansprüchen des Königs gerecht wurden, da für ihn jede neu gegründete Stadt an einem strategisch bedeutenden Punkt stehen musste, sowohl hinsichtlich der Verteidigung, als auch hinsichtlich seiner wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten.
 
Während Sundsvall von strategischen Standpunkten aus mit seinem geschützten Hafen und der Legende um den Heiligen Olav gut gewählt war, waren die Landbewohner der umliegenden Orte davon weniger begeistert, denn damit verschwanden zwangsweise alle Handwerker und Händler in die neue Stadt und die meisten Fischer mussten sich ebenfalls ein neues Fanggebiet suchen, da die Küste vor Sundsvall dadurch zu einer verbotenen Zone wurde.

Die Gustav Adolf Kirche in Sundsvall
Foto: Herbert Kårlin

Trotz Stadtrechten ging die Entwicklung Sundsvalls sehr langsam vor sich, denn als sich 1648 Königin Kristina entschied die Stadt um einige Kilometer zu verlagern, an die Stelle, an der man heute die sogenannte Steinstadt findet, bestand Sundsvall nur aus einigen wenigen Haushalten, einer Mischung aus Handwerkern und Fischern. Und als 1721 das russische Heer die schwedische Ostseeküste verwüstete, wurde Sundsvall dem Erdboden gleichgemacht. Die Stadt wurde an der gleichen Stelle wieder aufgebaut, aber noch bevor es sich wirklich um eine ansehnliche Stadt handelte, brach 1803 ein großer Stadtbrand aus bei dem nur wenig erhalten blieb.
 
Erst nach dem Wiederaufbau Sundsvalls sollte die Stadt sich ausdehnen und eine wichtige Rolle in Schweden einnehmen. Ab dieser Zeit entwickelte sich dort nämlich die Forstindustrie und es entstanden entlang der Wasserläufe zahlreiche Sägewerke. Ende des 19. Jahrhunderts war Sundsvall, dank des Hafens und der industriellen Entwicklung, eine der reichsten Städte Schwedens geworden und nirgends auf der Welt gab es auf so kleinem Raum wie der Umgebung Sundsvalls eine ähnliche Menge an Sägewerken.
 
Als es 1888 erneut zu einem Großbrand in Sundsvall kam, der nahezu die ganze Stadt in Asche legte, entstand das heutige Stadtbild, denn der Stadtrat entschied, auf Anraten der Versicherungsgesellschaft, im Zentrum nur noch Steinhäuser zuzulassen, was zur quadratisch angelegten Steinstadt Sundsvall führte.
 
Auch wenn Sundsvall heute über ein reiches kulturelles Angebot verfügt, mehrere Museen zu bieten hat und das Freilichtmuseum Norra Berget vor allem im Sommer attraktiv ist, so gilt Sundsvall immer noch als Wintersportort. Erst in den letzten Jahren wächst auch die Anzahl der Besucher, die die reiche historische Umgebung entdecken wollen und von den Wanderwegen rund um Sundsvall profitieren.
 
Von Sundsvall aus bietet sich auch ein Ausflug auf die Insel Alnön an, denn neben einer einzigartigen nordischen Natur findet man hier auch eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert und ein gleich altes Taufbecken.
 
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