Die Entdeckung der Stadt Göteborg

Da Göteborg mit seinen knapp 600.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Schwedens ist, und zudem weit über 100 Sehenswürdigkeiten aufweist, ist es verständlich dass man die Stadt auf sehr unterschiedliche Weise kennenlernen kann und jeder Besucher ein individuelles Erlebnis suchen kann. Auch die Wahl der Verkehrsmittel spielt hierbei eine Rolle, denn während man jenen Teil, den König Gustav II. Adolf im Jahr 1621 gründete, problemlos zu Fuß erschließen kann, benötigt man für den Besuch von Klippan, dem Schlosswald und der Insel Hisingen auf jeden Fall die öffentlichen Verkehrsmittel, oder aber ein Fahrrad, und falls man auch die Schären vor Göteborg entdecken will, so sind selbst die Fähren eine Notwendigkeit.
 
Um innerhalb eines Tages alle Kernpunkte Göteborgs zu entdecken, so ist dies eigentlich nur mit Hilfe eines Stadtführers, der jedes Geheimnis Göteborgs kennt, möglich, denn auf eigene Faust benötigt man für den gleichen Besuch auf jeden Fall drei Tage, ohne indes jene Informationen zu erhalten, die nur ein Stadtführer erzählt, aber in keinem Buch zu finden sind. Selbst ständig auf Internet nach Informationen zu jeder Sehenswürdigkeit zu suchen, kann nicht die Information bieten, die ein guter Stadtführer während eines Spaziergangs erzählt, abgesehen davon, dass diese schriftlichen Informationen keine Zusammenhänge liefern, sondern nur nüchterne Beschreibungen.

Der Bockkran in Eriksberg;
Foto: Herbert Kårlin

Eine andere Möglichkeit sich Göteborg, auch gefühlsmäßig, zu nähern, kann natürlich darin bestehen eine Runde mit den Paddan und eine weitere mit einem Rundfahrtbus zu machen um die Basisinformationen zu erhalten und anschließend die Teile Göteborgs zu besuchen von denen man während der Rundfahrten gehört hat, ohne diese jedoch alle gesehen zu haben. Diese Methode mag bei sechs Personen zwar nicht mehr billiger sein als ein Stadtführer, aber man kann die Besichtigung in seinem eigenen Rhythmus machen. Sicher wird man auf diese Weise nichts von der ersten Wasserleitung der Stadt erfahren, die Rolle der Reformation in Schweden nicht kennen und auch sehr wenig über die Bedeutung des Göta älv für die Wikinger erfahren, aber man wird über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten informiert. Wenn man bedenkt dass eine Rundfahrt im Schnitt 50 Minuten dauert und jede Sehenswürdigkeit im Schnitt drei Minuten Basiserklärung benötigt, so hat man bei beiden Touren ein Maximum von 30 der über 100 Sehenswürdigkeiten gesehen.
 
Um ein Gefühl für Göteborg zu bekommen, darf man sich natürlich nicht nur auf die Sehenswürdigkeiten beschränken, sondern man will vielleicht auch etwas über die Traditionen, das Essen, und vielleicht auch über das Leben in Göteborg erfahren. Um diesen Erlebnis genießen zu können, ist es nötig mit jemandem zu reden, der in Göteborg zu Hause ist, aber natürlich nicht nur Schwedisch und Englisch spricht, sondern sich auch in Deutsch gut verständigen kann. über das Fremdenverkehrsamt kann man einige wenige dieser Kontaktmöglichkeiten erfahren, oder man sucht sich einen Stadtführer, der sich auch die Zeit nimmt mehr als nur Werbung für die Stadt zu machen.

Die südlichen Schären
Foto: Herbert Kårlin

Eine gute Möglichkeit Göteborg näher zu kommen kann auch darin bestehen, dass man seine Reise so plant, dass man auch an einem der größeren Ereignisse teilnehmen kann, zum Beispiel dem Karneval in Hammarkullen, den Studentumzügen zu Walpurgis oder auch am jährlichen Stadtfest, das jede Art von Veranstaltung bietet. Selbst der Tanz um die Mittsommerstange und die Tänze der Heimatvereine können einem Besucher Göteborg wirklich nahe bringen, eine Stadt, die sich im Laufe der Geschichte immer wieder den neuen Strömungen angepasst hat.